Im Streit um die Führung des Klinikums Lippe hat der freigestellte Chef der Kinderklinik seine Vorwürfe jetzt noch mal konkretisiert. Professor Dr. Thomas Brune beklagt sich unter anderem über mangelnde Kompetenz der medizinischen Leitung und über ungehört gebliebene Vorschläge beim Aufsichtsrat.
Brune wird im Radio Lippe-Gespräch sehr deutlich und lässt kein gutes Haar an der Geschäftsführung. Er fordert deren Ablösung, um die Zukunft des Klinikums und auch für dessen Beschäftigte sicherzustellen. Er habe Aufsichtsratschef Dr. Axel Lehmann unter anderem Personalvorschläge gemacht, die nicht umgesetzt wurden. Lehmann hatte als Reaktion auf eine kürzlich veröffentlichte Online-Petition Vorwürfe gegen den Aufsichtsrat zurückgewiesen und auch die angebliche reine Gewinnorientierung der Geschäftsführung verneint. Das Klinikum selbst hat in einer Stellungnahme Brunes Freistellung bestätigt und dabei auf dessen baldigen Ruhestand verwiesen. Brune beklagt, dass er angeblich wegen zu geringer Einnahmen bei Privatpatienten gehen sollte.
Kritik aus dem Kreistag
Im Kreistag stößt Brunes Petition dagegen vielfach auf Unverständnis und scharfe Kritik. Der Aufsichtsrat mache einen guten Job, wir werden stets umfassend informiert, sagte CDU-Fraktionschef Andreas Kasper der LZ. Das Klinikum sei wirtschaftlich gut aufgestellt. Die Zahlen gäben der Marschroute von Geschäftsführer Dr. Johannes Hütte recht. Auch die SPD widersprach gegenüber der Zeitung Brunes Kritik. Man bedaure den öffentlich ausgetragenen Dissens. Rückendeckung bekamen Hütte und Lehmann unter anderem auch von FDP-Mann Carsten Möller. Er ärgert sich über den Schaden, den die Außendarstellung für das Klinikum verursacht. Nur Die Linke ist auf Brunes Linie und fordert die Freistellung Hüttes.
Das Komplette Interview mit Dr. Thomas Brune