Wissenschaftlicher der Uni Paderborn arbeiten in einer auf drei Jahre angelegten Forschungsstudie den sexuellen Missbrauch im Erzbistum Paderborn auf. Ziel ist es, herauszufinden, welche Personen innerhalb der Kirche von Missbrauchsfällen wussten und wie Entscheidungen über das Ergreifen oder Unterlassen von Maßnahmen getroffen wurden.
Schon vor zwei Jahren hatte eine bundesweite Missbrauchsstudie im Auftrag der katholischen Kirche ergeben, dass im Erzbistum Paderborn fast 200 Minderjährige von Priestern sexuell missbraucht worden sind. Kritiker bemängelten damals allerdings, dass die Studienmacher keinen Zugang zu Originaldokumenten in den Kirchenarchiven hatten. Nach Angaben der Uni hat der Generalvikar des Erzbistums Paderborn für das jetzige Projekt uneingeschränkten Aktenzugang versprochen. Die Studie soll sich vor allem mit den Amtszeiten der Erzbischöfe Jaeger und Degenhardt befassen – von 1941 bis 2002.