In Bielefeld stand heute wieder eine Frau vor Gericht, die ihr Neugeborenes nach der Geburt ausgesetzt haben soll. Gehört wurden heute insgesamt vier Zeugen. Zunächst kam die Frau zu Wort, die den kleinen ausgesetzten Jungen in der Plastiktüte in einem Gebüsch gefunden hatte. Danach wurde der Rettungssanitäter befragt, der den Säugling beim Rettungseinsatz untersucht und behandelt hatte. Ergänzt wurden diese Aussagen durch zwei medizinische Sachverständige, die sich zum Gesundheitszustand des Kindes sowie der Mutter äußerten. Gegen die 39-jährige Mutter wird wegen Kindes-Aussetzung und versuchten Totschlags ermittelt – unter Umständen könnte wegen der Unterkühlungen des Säuglings auch noch der Vorwurf der gefährlichen Körperverletzung dazukommen. Der Junge lebt inzwischen in einer Pflegefamilie.