Im Prozess gegen den Vater der ermordeten Detmolder Jesidin Arzu Özmen hat die Staatsanwaltschaft am Morgen acht Jahre und neun Monate Haft gefordert. Fendi Özmen muss sich wegen der Anstiftung seiner 5 erwachsenen Kinder zum Ehrenmord an ihrer Schwester vor gut einem Jahr verantworten.
Die Staatsanwaltschaft ist von diesem Vorwurf aber heute abgerückt. Sie hält den Mann wegen Beihilfe zum Mord durch Unterlassen und wegen gefährlicher Körperverletzung für schuldig. Die Körperverletzung hatte der Angeklagte im Prozess zugegeben. Er hatte demnach Arzu vor ihrem Verschwinden im November 2011 wegen ihrer Beziehung zu einem Nicht-Jesiden verprügelt. Die Verteidigung beantragte eine Verurteilung wegen gefährlicher Körperverletzung, ohne ein konkretes Strafmaß zu nennen. Wegen des Ehrenmordes hatte das Landgericht Detmold die fünf Geschwister bereits zu Haftstrafen zwischen fünfeinhalb Jahren und lebenslänglich verurteilt. Am Mittag soll das Urteil gegen den Vater fallen.