Eineinhalb Wochen vor dem Start des Detmolder Auschwitz-Verfahrens sind die Vorbereitungen im IHK-Gebäude abgeschlossen. Der Prozess gegen einen 94-jährigen Mann aus Lage kann wegen des großen öffentlichen Interesses und der vielen Nebenkläger nicht im Landgericht stattfinden. Es ist alles vorbereitet und auch getestet, sagte uns eine Gerichtssprecherin. Mittlerweile gebe es 38 zugelassene Nebenkläger aus Deutschland, Kanada, den USA, Ungarn, Israel und England. Deshalb habe man auch zwei Dolmetscherkabinen für Simultanübersetzungen in der Verhandlung gemietet. Bei den Nebenklägern handelt es sich um ehemalige Auschwitz-Insassen bzw. deren Nachkommen. Der Lagenser muss sich wegen Beihilfe zum Mord in 170.000 Fällen verantworten. Er war Wachmann in Auschwitz. Aufgrund seines Alters ist er nur maximal zwei Stunden pro Tag verhandlungsfähig.