Im Detmolder Auschwitz–Prozess ist in dieser Woche ein KZ-Wachmann als Zeuge geladen. Außerdem soll ein Beamter des Landeskriminalamtes zum genauen Einsatz des angeklagten 94-Jährigen aus Lage aussagen. Anders als der Lagenser schweigt der am Freitag als Zeuge geladene ehemalige SS-Mann nicht zu seiner Zeit in Auschwitz. In einem Interview mit der britischen Daily Mail vor zwei Jahren wies er aber eine eigene Schuld von sich und beschrieb sich selbst auch als Opfer des Regimes. Eine weitere Strafverfolgung droht ihm nicht mehr, weil er bereits kurz nach dem Krieg in Polen zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden war. Im Detmolder Auschwitzprozess muss sich ein Mann aus Lage verantworten, weil er sich im KZ Auschwitz als Wachmann der Beihilfe zum Mord in mindestens 170.000 Fällen schuldig gemacht haben soll.