Nach den Vorwürfen gegen einen leitenden Mitarbeiter des Kreis-Jugendamtes im Zusammenhang mit dem Fall Lügde steht Aussage gegen Aussage. Der Mann bestreitet, eine Jobcentermitarbeiterin unter Druck gesetzt zu haben, damit sie den Missbrauchsverdacht gegen den später verurteilten Haupttäter nicht weiterverfolgt.
Die Frau hatte am Montag im Landtagsuntersuchungsausschuss ausgesagt. Demnach hatte sie schon zwei Jahre vor der Aufdeckung des Missbrauchsfalls mehrfach versucht, die Behörden auf den inzwischen verurteilten Andreas V. aufmerksam zu machen. Der Jugendamtsmitarbeiter soll sie damals vehement eingeschüchtert haben, damit sie aufhört.
Der Mann hat das jetzt nach Angaben des Kreises aufgrund der Berichte aus dem Ausschuss erneut bestritten. Die Verwaltung kennt den Vorwurf demnach seit letztem Jahr. Weil Aussage gegen Aussage steht und weil es keine Zeugen gab, hatte die Sache keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen und der Jugendamtsmitarbeiter ist weiter im Dienst. Er wird jetzt wahrscheinlich auch selbst vom Untersuchungsausschuss befragt.