Vor dem Detmolder Landgericht haben die Verteidiger des angeklagten, ehemaligen KZ-Wachmannes gestern eine Erklärung ihres Mandanten in Aussicht gestellt. Das könnte bedeuten, dass entweder nur die Anwälte eine Erklärung vortragen – oder aber, dass der Angeklagte ergänzend dazu selbst das Wort ergreift. Bislang hatte der 94-jährige Lagenser im Prozess geschwiegen. In Befragungen von Staatsanwaltschaft und Polizei hatte er zuvor eingeräumt, in Auschwitz als Mitglied der SS stationiert gewesen zu sein. Eine Beteiligung an den Tötungen streitet der Mann aber ab. Zu Beginn des Prozesstages heute hatte der Staatsanwalt nocheinmal Leon Schwarzbaum, den Zeugen des ersten Prozesstages gestern befragt. Danach kamen zwei weitere Auschwitz-Überlebende zu Wort, Erna de Vries und Justin Sonder.