„Fast 300 Millionen Alt-Geräte warten auf ihren Einsatz. Noch funktionsfähige Smartphones, Tablets oder Laptops sollten weitergegeben und wiederverwendet werden, defekte Geräte gehören fachgerecht entsorgt und recycelt.“
Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder in einer Pressemitteilung 2022
„Wir haben einfach angefangen. Wir haben uns Partner gesucht und losgelegt“, so heißt es auf der Website von "Hey, Alter" in Braunschweig. Die "Hey, Alter"-Initiatoren Martin Bretschneider und Moritz Tetzlaff verfolgten dabei eine einfache Idee: Unter dem Motto „Zusammenbringen, was zusammengehört“ sammeln sie alte, ungenutzte Rechner von Unternehmen, Institutionen und Privathaushalten ein, um sie anschließend professionell aufzuarbeiten. Danach verteilen sie die Rechner an „Schülerinnen und Schüler, die bislang nicht oder nur eingeschränkt an e-Learning oder homeschooling teilnehmen konnten.“
Aus der Idee ist mittlerweile eine bundesweit agierende Initiative geworden: An 40 Standorten in ganz Deutschland werden die Rechner gesammelt, aufgearbeitet und verschenkt – über 15.000 Rechner konnte „Hey, Alter“ so bisher ein zweites Leben einhauchen.
Die „Hey, Alter“-Rechner sollten gewisse Mindestbedingungen erfüllen. Wie auf der „Hey, Alter“-Website für Köln aufgelistet ist, sind zunächst einmal die Funktionsfähigkeit und mindestens ein 2 GHz Dual Core-Prozessor wichtig. Bei Notebooks sollte auf jeden Fall das Netzteil dabei sein und optimal wäre es, wenn der Rechner über Kamera und Mikrofon verfügen würde. Desktops und Tower werden nicht überall angenommen. Die Rechner werden nach der Abgabe vom jeweiligen, örtlichen „Hey, Alter“-Team aufgearbeitet. Sie löschen die Festplattendaten und spielen anschließend das Betriebssystem Ubuntu Linux auf sowie einen Browser und Libre Office. Ein auf der „Hey, Alter“-Website hinterlegtes Handbuch sowie mehrere Video-Tutorials unterstützen Jugendliche und Kinder beim Umgang mit den neuen-alten Rechnern.
Der Essener „Hey, Alter“-Verein hat unlängst den ersten Platz beim Ehrenamtspreis des Verbandes Engagierte Zivilgesellschaft (VEZ) NRW gewonnen. Er siegte in der Kategorie „Jugend“. Beim bundesweiten „Preis für digitales Miteinander“ – in der Jury sind u.a. die Bundesministerinnen Lisa Paus und Bettina Stark-Watzinger – konnte sich „Hey, Alter“ über eine Nominierung freuen. Von 350 Bewerbungen hatte die Jury acht Initiativen nominiert. Für Dirk Bußler, einer der Gründer von „Hey, Alter“ in Essen, sind solche Auszeichnungen wichtig. Bei WAZ.de sagte er: „So ein Preis beflügelt im Moment, doch für die tägliche Arbeit brauchen wir praktische Unterstützung.“ So gäbe es gerade für die Aufarbeitung der Rechner einen großen Bedarf an Freiwilligen, zum anderen bräuchte es eine breitere Bekanntheit von „Hey, Alter“, um die Laptops von Firmen und Privathaushalten zu bekommen.
Die Initiative ist wie ein Franchise-Unternehmen organisiert. Wer Interesse hat, kann sich über team(at)Heyalter.com melden. Er wird dann umfassend bei seiner lokalen Gründung von „Hey, Alter“ unterstützt. Das fängt beim Aufbau der Website an, geht über die Markennutzung bis hin zum Handbuch, dem Image und vielem mehr. Wer sich mal durch die einzelnen „Hey, Alter-Städte“ klickt, landet immer auf einer ähnlich aufgebauten Website. Dort finden sich die Ansprechpartner vor Ort und oft auch direkt die Abgabezeiten und Abgabeorte. Häufig wird auch angezeigt, wie viele Rechner schon verteilt wurden und die Resonanz der beschenkten Kinder und Jugendlichen. So schreibt beispielsweise Celin aus Berlin: „Danke!!! Ihr habt es möglich gemacht, dass meine Schwestern nicht mehr wegen nicht vorhandener Rechner benachteiligt sind.“
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