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Aaron Knipper
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Weißes Haus

KI-Projekt Stargate – ein Gamechanger auch für Europa?

Weißes Haus

10. Februar 2025

  • 500 Milliarden Dollar sollen im Rahmen des Projektes „Stargate“ in den nächsten Jahren in die KI-Infrastruktur fließen.
  • Das Geld soll vornehmlich für den Bau neuer Rechenzentren in den gesamten Vereinigten Staaten verwendet werden, in Texas sollen schon die ersten Rechenzentren gebaut werden.
  • OpenAI-Chef Sam Altman hat in Berlin am Wochenende ein Stargate Europe ins Gespräch gebracht.

Diese Infrastruktur wird Amerikas Führungsposition im Bereich der KI sichern, Hunderttausende amerikanische Arbeitsplätze schaffen und einen enormen wirtschaftlichen Nutzen für die ganze Welt generieren.”

Ankündigung des Stargate-Projekts, Blog-Beitrag auf der OpenAI-Website

Was ist Stargate?

Es war der Tag nach seinem Amtsantritt, als Donald Trump das Projekt Stargate vorstellte. Innerhalb von nur vier Jahren sollen darin 500 Milliarden Dollar investiert werden, um u.a. die Infrastruktur für künstliche Intelligenz - verteilt über die gesamten USA – weiter aufzubauen. 100.000 Arbeitsplätze würden dadurch entstehen, versprach Trump in seiner Ankündigung. Die ersten 100 Milliarden Dollar Investitionen sollen laut dem KI-Fachmagazin „The Decoder“ sofort fließen. In Texas hat der Bau von zehn Rechenzentren auch schon begonnen. Jedes Gebäude wird mindestens eine Fläche von 50.000 Quadratmetern haben, so der Oracle-CEO Larry Ellison. Donald Trump kündigte zudem noch an, das Projekt mit Notstandsverordnungen zu beschleunigen, insbesondere im Bereich der Energieinfrastruktur.

Wer steckt hinter Stargate?

Gleich drei CEO`s begleiteten den US-Präsidenten bei der offiziellen Vorstellung des Projektes Stargate im Weißen Haus: Masayoshi Son vom japanischen Technologie-Unternehmen Softbank, Larry Ellison vom US-Soft- und Hardwarehersteller Oracle und Sam Altman vom KI-Unternehmen OpenAI. Als vierter Investor soll MGX dabei sein, eine Investmentfirma für künstliche Intelligenz aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Weitere Technologie-Partner sollen der Chiphersteller Nvidia, Microsoft und der britische Mikroprozessoren-Anbieter ARM sein. Laut einem Blogeintrag von OpenAI zur Vorstellung von Stargate wird Son den Vorsitz von Stargate übernehmen, Softbank die finanzielle und OpenAI die operative Verantwortung tragen. „Ich denke, dies wird das wichtigste Projekt dieser Ära sein“, zitiert der amerikanische TV-Sender CNN Sam Altman von OpenAI. Donald Trump sieht Stargate auch als Vertrauensbeweis für sich selbst. Die britische Tageszeitung The Guardian zitiert ihn mit „Dieses monumentale Unterfangen ist eine überwältigende Vertrauenserklärung in Amerikas Potenzial unter einem neuen Präsidenten“.

Stargate Europe?

Sam Altman ist einer der wichtigsten Köpfe in der aktuellen Entwicklung von Künstlicher Intelligenz. Der Chef von OpenAI stand unlängst neben Donald Trump, als dieser das Stargate-Projekt für die USA vorstellte. Am Wochenende war Sam Altman jetzt in Berlin und sprach u.a. vor Studentinnen und Studenten an der TU Berlin. Im Gespräch mit Fatma Deniz, der Vizepräsidentin für Digitalisierung und Nachhaltigkeit an der TU Berlin, brachte er den Gedanken für ein europäisches Stargate auf. „Ich bin überzeugt, dass die meisten Europäer KI gerne nutzen möchten, um Wirtschaftswachstum und Wissenschaft voranzubringen“, erläutert er in einer Podiumsdiskussion und sagt weiter: „Sie wünschen sich europäische Infrastruktur und wir würden gerne etwas wie ein Stargate Europa machen".

Die Paneldiskussion zwischen Professor Dr. Fatma Deniz und dem OpenAI-CEO Sam Altman auf YouTube

Altman und europäische KI-Perspektiven

Im Gespräch mit Fatma Deniz betonte der OpenAI-CEO in Berlin die Geschäftschancen der KI-Entwicklung in Europa. Dabei hob er besonders die Stellung von Deutschland hervor. Schon jetzt ist die Bundesrepublik in Europa auf Platz 1 bei der Zahl der ChatGPT-Nutzenden und weltweit unter den ersten fünf. Ähnlich sieht das Bild bei den Anwenderinnen und Anwendern mit einem bezahlten Abonnement aus. Dazu passt die Ankündigung von OpenAI, in München bald das erste OpenAI-Büro Deutschlands zu eröffnen. Mit Blick auf die KI-Regulierung in Europa erklärte der OpenAI-Chef in Berlin: „Wir werden uns an die Gesetze halten und respektieren die Wünsche der Europäer. Ihr entscheidet, wir halten uns an die Regeln“. Gleichzeitig warnte er: „Ihr werdet entscheiden müssen, welchen Nutzen die verschiedenen Regulierungsrahmen haben, und ob es wirtschaftliche Folgen gibt, die gesellschaftliche Auswirkungen haben". Derweil formieren sich auch in Europa im Vorfeld des beginnenden AI Action Summit in Paris unterschiedliche KI-Investorinnen und -Investoren. So soll laut dem österreichischen Medien-StartUp Trending Topics allein die neu formierte „EU AI Champions Initiative“ 20 Geldgebende überzeugt haben, rund 150 Milliarden Euro in die europäische KI-Entwicklung zu investieren.  


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