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Aaron Knipper
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Neue Schutzfunktionen bringen mehr Sicherheit für Kinder

Mehr Elternkontrolle bei TikTok

Hand hält Smartphone mit TikTok-Logo auf dem Display

17. März 2025

  • TikTok eröffnet Eltern neue Optionen, die Nutzung der App für ihre Kinder einzuschränken.
  • Über das Feature „Auszeit“ können Eltern die Nutzung von TikTok unterbrechen.
  • Die neue Einschlafhilfe „Wind Down“ unterbricht automatisch die TikTok-Nutzung um 22 Uhr mit einer Zeit- und „Entspannungserinnerung.

„Wichtig ist, dass Eltern mit ihrem Kind Regeln vereinbaren, damit es TikTok verantwortungsbewusst nutzt.“
TikTok: Mehr Sicherheit für Kinder auf „Schau hin“, einer Initiative für mehr Sicherheit im Netz von ARD, ZDF, dem Bundesfamilienministerium und der AOK

TikTok immer beliebter

Die kostenlose App TikTok wird besonders bei Jugendlichen immer beliebter. Nach einer Umfrage des Statistikportals statista.com nutzten 2024 rund 70 Prozent der 16-19-Jährigen die App. 2019 waren es noch lediglich 30 Prozent. Und wenn Kinder und Jugendliche TikTok nutzen – die App ist regulär schon ab 13 Jahren erlaubt - dann lange – so die Ergebnisse einer weiteren Befragung: Dreiviertel der Jugendlichen verbringen demnach ein bis drei Stunden täglich auf TikTok, ein Viertel mehr als drei Stunden. Die lange Nutzungsdauer ist aber nur eine Seite der Bedenken gegenüber der kostenlosen App, die den Nutzerinnen und Nutzern viel Entspannung und Ablenkung bietet. In der Praxisinfo von Jugendschutz.net werden die vielfältigen Gefahren und Inhalte beschrieben, die Kindern bei der Nutzung von TikTok ausgesetzt sind. Das reicht von teils gesundheitsgefährdenden Challenges, geht über Cybergrooming und Cybermobbing bis hin zu drastischen Videos und politischen Extremismus. 2020 hatte TikTok - auch aufgrund der vielfältigen Kritik an den teils gefährlichen Inhalten - den „begleiteten Modus“ eingeführt. Dieser wurde jetzt erheblich erweitert.

Die Auszeit-Funktion 

„Bei Bedarf können Eltern und Erziehungsberechtigte auch einen wiederkehrenden Zeitplan erstellen, der auf das Familienleben zugeschnitten ist,“ schreibt TikTok in einem Blogbeitrag zu den neuen Funktionen. Eltern und Erziehungsberechtigte können mit der Erweiterung des „begleiteten Modus“ die Nutzungszeiten ganz konkret festlegen und so z.B. die App sperren für Lernzeiten oder für Familienaktivitäten. Wollen die Kinder die App dann außerhalb der festgelegten Aktivzeiten nutzen, müssen sie die Eltern über die App fragen. Eltern können auf TikTok aber auch generell die Bildschirmzeit begrenzen. So können sie z.B. festlegen, dass in der Woche nur 30 Minuten TikTok-Nutzungszeit täglich und am Wochenende etwas mehr erlaubt sind. Standardmäßig ist die Nutzungszeit von TikTok appseitig auf 60 Minten für unter 18-Jährige begrenzt. 

Für regelmäßigen Schlaf

Die neue Erweiterung des „begleiteten Modus“ beinhaltet auch eine Einschlafhilfe für Jugendliche. „Wind down“ heißt die Funktion und soll die jugendlichen Nutzerinnen und Nutzer um 22 Uhr motivieren, die App zu schließen. Die TikTok-Nutzung wird dafür automatisch unterbrochen mit einer bildschirmfüllenden „Entspannungserinnerung“. „Das Feature wird dabei als Vollbildmodus angezeigt und mit beruhigender Musik hinterlegt, um Jugendlichen zu helfen, sich zu entspannen und sich der Uhrzeit bewusst zu werden,“ schreibt TikTok zu der neuen Funktion. Und wenn die Jugendlichen dann weiter versuchen, TikTok trotzdem zu nutzen, hindert sie eine „zweite, schwer zu überspringende Erinnerung“ – so TikTok.

Weitere Optionen

Die „Auszeit“ und die „Wind Down-Funktion“ sind nur zwei der insgesamt 15 Funktionen, die Eltern mit dem neuen begleiteten Modus nun insgesamt zur Verfügung stehen. So können Eltern z.B. auch die Sichtbarkeit des Accounts ihres Kindes fixieren oder die „Folge ich-„ und die „Follower-Listen“ eingesehen werden. Eltern können so sowohl sehen, wem Ihr Kind oder Teenager folgt wie auch umgekehrt, wer ihrem Kind oder Teenager folgt. Durch diese Transparenz – so TikTok – „erhalten Eltern bessere Einblicke in das Netzwerk ihres Teenagers und können gezielt durch Gespräche dabei helfen, die notwendigen Medienkompetenzen zu entwickeln.“ Auf einer extra Seite hat TikTok die kompletten Vorsichtsmaßnahmen aufgeführt. 

Geräte miteinander verbinden 

Die Einrichtung des begleiteten Modus ist einfach. Dafür muss die TikTok App zunächst sowohl auf dem Handy der Eltern als auch auf dem Handy des Kindes installiert sein. Wichtig – die aktuelle Version. Anschließend muss der „begleitete Modus“ auf dem Eltern-Handy aktiviert werden. Über einen QR-Code werden die beiden Apps miteinander verbunden. TikTok hat eine Extraseite für den „begleiteten Modus“ eingerichtet. Schrittweise werden dort die weitere Aktivierung und die Einstellungen beschrieben. Ist der Modus aktiviert, können Eltern ein Dashboard für die täglichen TikTok-Nutzungszeiten einrichten. 

Fehlende Initiative der Eltern?

„Mediensucht bei Kindern und Jugendlichen ist zu einem dauerhaften und ernsten Problem geworden. Wenn junge Menschen ohne Ende online sind, dann schadet das häufig der Gesundheit und führt zu sozialen Konflikten,“ erklärt Andreas Storm, Geschäftsführer der DAK. Er bezieht sich auf eine aktuelle Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf und von DAK-Gesundheit. Danach ist das Suchtpotential gegenüber der letzten Studie 2019 deutlich gestiegen. Storm fordert deswegen ein neues Schulfach Gesundheit. Gleichzeitig belegt die Studie aber deutlich auch ein anderes Problem – die fehlende Regulierungs-Initiative der Eltern. 40 Prozent würden die Mediennutzungszeiten ihrer Kinder nicht ausreichend fixieren, ein Viertel der Eltern würde die Inhalte gar nicht erst moderieren.

Serviceseiten zu TikTok

Der Online-Medienratgeber „Schau hin!“ von ARD, ZDF, dem Bundesfamilienministeriums und der hat eine Extraseite zu TikTok mit vielen Nutzungshinweisen aufgelegt. Die EU-Initiative Klicksafe hält einen ganzen Online-Beratungsbereich zu TikTok vor mit weiterführenden Flyern, Einstell-Tipps und downloadbaren Informationsbroschüren.


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Eine Person die eine Computertastertur mit Maus bedient


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