Eine Rechtsanwältin aus Detmold muss sich wahrscheinlich bald wegen Betrugs und Untreue vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft hat Anklage erhoben, weil die Frau als gesetzliche Betreuerin Geld ihrer Klienten für sich selbst und weitere Leute abgezweigt haben soll.
Insgesamt geht es um fast 40 Fälle, teilte das Landgericht auf Radio Lippe-Anfrage mit. Die Staatsanwaltschaft beziffert den realen Schaden auf etwa 65.000 Euro. Die Angeklagte soll sich aber auch von einer dementen Frau eine Erbschaft von mehreren 700.000 Euro gesichert haben, was laut Anklage letztlich noch verhindert werden konnte. Neben der Rechtsanwältin müssen sich auch eine ihrer Mitarbeiterinnen sowie ein Immobilienmakler verantworten.
Unter anderem soll die Mitarbeiterin mithilfe ihrer Chefin eine Eigentumswohnung deutlich unter Wert von einer Betreuten gekauft haben. Dem Makler wirft die Anklage vor, dafür bewusst ein falsches Wertgutachten erstellt zu haben. Das Gericht muss nun über die Zulassung der Anklage entscheiden. Gesetzliche Betreuer sollen finanzielle oder vertragliche Dinge für Menschen regeln, die das krankheits- oder altersbedingt nicht können.