Die Feuerwehrleute aus Lippe haben um 6 Uhr heute Morgen (16. Juli) ihre Arbeit im Hochwasser-Gebiet wieder aufgenommen. Die erschöpften Einsatzkräfte hatten nach Angaben der Kreisleitstelle eine mehrstündige Pause hinter sich. Sie sind überwiegend im heftig betroffenen Kreis Euskirchen eingesetzt.
Zusammen mit 70 Kollegen aus dem Kreis Gütersloh haben die 80 lippischen Feuerwehrleute in Euskirchen vor allem bei der Evakuierung der Menschen vor Ort geholfen, denn ganze Ortsteile sind von der Außenwelt abgeschnitten. Die Infrastruktur ist zusammengebrochen, es gibt keinen Strom und auch kein Netz.
Die Feuerwehrleute aus Lippe und Gütersloh bilden eine Bezirksbereitschaft. Ein Feuerwehrmann dieser Einheit sagte uns: Es sei eine hochdramatische Situation. Man rette Menschen, die mehr als fünf Stunden auf ihren Autodächern ausgeharrt haben. Man fahre einen Einsatz nach dem Anderen.
Die Lipper werden heute im Laufe des Tages abgelöst. Heißt: Sie fahren zurück nach Hause - dafür rücken 80 "frische" Einsatzkräfte aus dem Kreis Lippe nach, die sich gegen 11 Uhr auf den Weg machen.
Wo die Feuerwehrleute aus Lippe und Gütersloh heute schwerpunktmäßig aushelfen, steht noch nicht fest. Aus der Kreisleitstelle hieß es heute Morgen, dass sich das erst im weiteren Verlauf entscheide. Besonders entspannt hat sich die Lage im Kreis Euskirchen jedenfalls nicht. Der Wasserstand der Steinbachtalsperre war am Abend (15. Juli) zwar durch Abpumpen gesunken, Experten stufen die Talsperre aber weiter als "sehr instabil" ein.
Deshalb waren vorsichtshalber noch mal rund 4.500 Einwohner evakuiert worden. Der Kreis Euskirchen meldet mittlerweile 15 Todesopfer.
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