Einige Mitarbeiter beim Bevölkerungsschutz des Kreises Lippe verdeutlichen ihre Kritik an der 48-Stunden-Woche.
Mit einer Fotoaktion mache man auf die eigene Situation aufmerksam, heißt es von Verdi OWL in einer Pressemitteilung. Und das sei nur die neueste von mehreren Aktionen von Rettungskräften in Ostwestfalen-Lippe.
Im Reformtarifvertrag mit dem DRK haben man vereinbart peu a peu auf 42 Wochenstunden runterzukommen. Jetzt müsse der kommunale Rettungsdienst nachziehen. Die überlangen Arbeitszeiten bedrohten das gesamte Rettungswesen. Alle seien unzufrieden, neue Leute kämen erst gar nicht.
Dazu Stimmen aus dem Bevölkerungsschutz Kreis Lippe:
"Bei der Deutschen Bahn ist die 35 Stundenwoche für Schichtarbeiter vereinbart worden. Im kommunalen Rettungsdienst Deutschland werden 48 Stunden pro Woche gearbeitet, bezahlt werden 39 Stunden und das bei ständiger Wechselschichtarbeit. Wer tut sich das in Zukunft noch an? So gut wie keiner. Die Rettungswagen werden stehen bleiben!" --- Andreas Schubert, Notfallsanitäter
"48 Stunden sind das Arbeitszeitmodell der Adenauerzeit. Jetzt sind wir 70 Jahre weiter. Nur noch der Rettungsdienst arbeitet mit solchen Arbeitszeiten bei steigender Belastung. Wir können nicht mehr." --- Roland Voth, Notfallsanitäter
"Die derzeitigen 48 Wochenstunden im Rettungsdienst sind veraltet und machen es schwer, junge Menschen, für den Beruf zu gewinnen und zu halten. Angesichts der Diskussionen über 35-Stunden-Wochen in anderen Branchen ist eine Reduzierung auf 42 Stunden dringend notwendig, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern und die Attraktivität des Berufs zu steigern." --- Marcel Kügler, Notfallsanitäter