Im Fall um die umstrittenen über 30 Polizeischüsse auf einen flüchtenden Autofahrer in Bad Salzuflen kommen die Ermittlungen weiter voran. Inzwischen liegen zwei Gutachten vor, sagte Staatsanwalt Alexander Görlitz auf Radio Lippe-Anfrage. Bei einem gehe es um die Geschwindigkeit des Audis beim finalen Aufprall auf einen Streifenwagen.
Die Experten haben herausgefunden, dass der Wagen beim Anprall 16 bis 20 km/h schnell war. Zu möglichen Rückschlüssen sagte Görlitz nichts. Dafür sei es noch zu früh. Ein anderes Gutachten habe ergeben, dass zwei der von der Polizei abgefeuerten Projektile potenziell tödlich hätten sein können. Zwei weitere Gutachten, unter anderem zu den Schussbahnen, werden im ersten Quartal kommenden Jahres erwartet.
Inzwischen hat sich auch eine der beteiligten Beamten zu dem Fall geäußert und sich auf Nothilfe berufen. Im Sommer war ein junger Autofahrer nachts in Herford vor einer Polizeikontrolle abgehauen. Die Verfolgung endete in Bad Salzuflen. Weil der Mann auf Beamte zugefahren sein soll, eröffneten die das Feuer und verletzten ihn schwer.
Gegen sechs Beamte laufen Ermittlungen wegen Körperverletzung im Amt - gegen den Autofahrer wegen versuchten Mordes.