Stuttgart (dpa) - Tennis-Talent Justin Engel sorgt beim Rasenturnier in Stuttgart weiter für Aufsehen. Der 17 Jahre alte Nürnberger setzte sich im Achtelfinale überraschend mit 6:4, 6:4 gegen den an Position sieben gesetzten US-Amerikaner Alex Michelsen durch und steht so erstmals in seiner noch jungen Karriere in einem Viertelfinale auf der ATP-Tour. In der Runde zuvor hatte er den australischen Qualifikanten James Duckworth bezwungen. Nächster Gegner ist am Freitag der kanadische Weltranglisten-29. Felix Auger-Aliassime.
«Mega» und «unglaublich» fühle sich dieser Sieg an, sagte Engel. Er sei anfangs «sehr nervös», dann aber in einer Art «Tunnel» gewesen, erklärte er. Der Franke ist am Killesberg mit einer Wildcard gestartet. Bei seinem Match am Vormittag waren die Ränge schon gut gefüllt, die Zuschauer trieben ihnen nach vorn.
Jüngster Rasen-Viertelfinalist seit Becker
Engel bestreitet auf dem Stuttgarter Weissenhof sein erstes Rasenevent im Profibereich - und schreibt dabei direkt Tennis-Geschichte. Seit Boris Beckers Triumph in Wimbledon vor 40 Jahren ist er der jüngste Spieler, der auf diesem Belag ein ATP-Viertelfinale erreicht. Es sei «schön, so etwas zu hören», sagte Engel. In erster Linie wolle er aber «einfach Tennis spielen, Spaß haben auf dem Platz» und sein «Ding durchziehen». Vom aktuellen Weltranglistenplatz 281 wird die deutsche Zukunftshoffnung auf jeden Fall weiter nach oben klettern.
Gegen Michelsen, immerhin die Nummer 35 der Welt, präsentierte sich Engel erstaunlich stabil. Bei eigenem Aufschlag gab sich der Deutsche keine Blöße und musste im gesamten Match keinen Breakball abwehren.
Wenn der erste Aufschlag kam, machte Engel zu 100 Prozent den Punkt - eine überragende Quote. Seinem Gegner wiederum nahm er in beiden Sätzen schon früh jeweils einmal den Aufschlag ab. Nach 1:17 Stunden Spielzeit war der nächste Coup des Youngsters perfekt.