In Detmold sagt heute noch einmal ein Historiker im Auschwitz-Prozess aus. Am zehnten Verhandlungstag beleuchtet Dr. Stefan Hördler anhand von Nazi-Dokumenten die mögliche Rolle des angeklagten Lagensers in dem Vernichtungslager. Der 94-jährige, ehemalige SS-Wachmann aus Lippe soll Beihilfe zu mindestens 170.000 Morden geleistet haben. Um das zu beweisen oder zu widerlegen, muss das Gericht mehr über die Stellung des Lagensers innerhalb des Lagers erfahren. Der Historiker hat ein mündliches Gutachten erstellt. Durch das wurde bereits in der vergangenen Woche klar, dass Dienstgrad, Beförderungen, Versetzungen, Zeitachsen und sonstiges verwendbares Material auf eine gewisse Machtfülle und Befehlsgewalt des Angeklagten hindeuten.