Rund um den Missbrauchsfall von Lügde gibt es inzwischen auch Kritik an den Medien. Der Detmolder Oberstaatsanwalt Christopher Imig fordert insgesamt mehr Sorgfalt und weniger Sensationsgier.
Imig stört, dass in dem Fall oft Zusammenhänge und Ermittlungsfehler suggeriert werden, wo tatsächlich keine sind. Als Beispiel nannte er die wiederholten Durchsuchungen auf dem Campingplatz in Lügde. Dass bei einem so großen Fall mehrmals durchsucht wird, sei völlig normal, sagte Imig. Er kritisierte auch die von verschiedenen Seiten gegenüber den Medien geäußerten Verbalattacken auf die lippischen Ermittler. Diese trügen dazu bei, dass die Polizei mittlerweile insgesamt unter Generalverdacht stehe. Das sei angesichts der Vielzahl der Beamten, die sich tagtäglich für die Sicherheit der Lipper einsetzten, einfach nicht richtig. Man müsse jetzt abwarten, was sowohl bei den Vorwürfen gegen Polizisten als auch gegen Jugendamtsmitarbeiter herauskomme. Im Fokus müsse stehen, den Missbrauch aufzuklären, die Täter vor Gericht zu stellen und den Opfern zu helfen. Imig selbst hat mit den Ermittlungen im Fall Lügde nichts zu tun.