War es Gewalt oder vielleicht doch nur ein Unfall? In vielen Verdachtsfällen auf Kindesmissbrauch und Misshandlung ist das die Kernfrage, die sich viele Mediziner stellen. Ein neues Beratungszentrum soll jetzt helfen und Gewissheit bringen. Das Zentrum war zwar schon vor Bekanntwerden des Falls Lügde geplant, dürfte jetzt aber umso dringender gebraucht werden.
Viele Kinderärzte sind unsicher, ob auffällige Befunde bereits eine Verständigung des Jugendamts rechtfertigten oder nicht. Und vor allem sexueller Missbrauch von Kindern ist schwer zu erkennen, sagt die neue Leiterin des Zentrums. Ärzte können sich in Verdachtsfällen voraussichtlich ab Ende Mai telefonisch oder online beraten lassen. Über ein geschütztes Portal können auch Bilder und Patientendaten zur rechtsmedizinischen Beurteilung hochgeladen werden. Die Fälle werden unter Pseudonym beraten. Das Zentrum wird erst mal bis 2022 gefördert, es wurde jetzt im Düsseldorfer Landtag vorgestellt.