Ein Mitarbeiter der Flüchtlingshilfe Lippe soll sich Polizisten in den Weg gestellt und damit eine Abschiebung vereitelt haben. Er ist bereits verurteilt worden, wehrt sich aber dagegen. Heute wird neu verhandelt. Die Flüchtlingshilfe Lippe kritisiert die Strafverfolgung und vermutet sogar politische Motivation hinter dem Urteil.
90 Tagessätze wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte – so urteilte das Amtsgericht Detmold. Unverhältnismäßig hart, findet die Flüchtlingshilfe. In einer Mitteilung beruft sich der Verein auf andere Fälle, in denen passiv Widerstand geleistet wurde. Da werde regelmäßig von einer Strafverfolgung abgesehen. Die Flüchtlingshilfe Lippe kritisiert auch ganz konkret die Richter: Es dränge sich der Verdacht auf, dass das Urteil auch politisch motiviert und von der Diskussion gegen Flüchtlinge beeinflusst sei. Der Mitarbeiter der Flüchtlingshilfe hatte sich im Kreishaus Polizisten in den Weg gestellt, ein Mann konnte fliehen und eben nicht mehr abgeschoben werden, so das erste Urteil. Heute befasst sich das Landgericht mit dem Fall.