Die Staatsanwaltschaft Detmold musste im vergangenen Jahr weniger Ermittlungsverfahren führen. Die Gesamtzahl ging von fast 18.000 im Jahr 2019 auf zuletzt rund 16.000 zurück. Im Bereich Kinderpornografie gab es allerdings einen drastischen Anstieg.
Im Bereich Verbreitung, Erwerb oder Besitz von Kinderpornos gab es letztes Jahr gut 390 Ermittlungsverfahren, im Vorjahr waren es etwa 140. Eine Erklärung für den Anstieg ist laut Oberstaatsanwalt Ralf Vetter, dass solche Bilder immer häufiger beispielsweise in Whatsapp-Gruppen verschickt werden.
Bei einem großen Teil der Fälle stecken keine pädophilen Motive dahinter, sondern Gedankenlosigkeit oder ein seltsames Verständnis von Humor. Gerade auch in Gruppen von Jugendlichen tauchen solche Bilder immer häufiger auf. Den Absendern ist oft nicht klar, dass sie sich mit dem Senden oder Weiterleiten strafbar machen. Das Gesetz dazu wird demnächst verschärft. Dann liegt die Mindeststrafe bei einem Jahr. Die Ermittler werden in der Regel durch Gruppenmitglieder auf solche Fälle aufmerksam gemacht.