Das Landgericht Paderborn hat einen 16-Jährigen, der im Missbrauchsfall Lügde vom Opfer zum Täter geworden sein soll, heute (31. Oktober) freigesprochen. Ein Gutachter hatte festgestellt, dass der Jugendliche in seiner geistigen Entwicklung nicht reif genug ist. Und deshalb könne man ihn strafrechtlich nicht zur Verantwortung ziehen. Dieser Einschätzung hatte sich das Gericht angeschlossen.
Die Staatsanwaltschaft warf dem 16-Jährigen sexuellen Missbrauch mehrerer Kinder vor. Vorher soll er selbst von einem der im Fall Lügde verurteilten Kinderschänder mehrfach missbraucht worden sein.
>>Vom Opfer zum Täter im Fall Lügde: 16-Jähriger sagt aus
Die Staatsanwaltschaft hatte sich für eine Bewährungsstrafe ausgesprochen. Allerdings unter der Auflage, dass der Jugendliche seine Therapie fortsetzt. Dem folgten die Richter nicht.
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